Kirche Birsfelden

Chorschmuck Reformierte Kirche Birsfelden
Ideenwettbewerb 2005
Auftraggeber Reformierte Kirchgemeinde Birsfelden
Entwurf und Ausführung von textilen Objekten für den Chorraum:
vier handgewobene Tücher aus Seide, Format jeweils 115 x 400 cm 
<1 / 5>
Rotes Tuch

Die 2003 neu gestaltete Kirche sollte einen textilen Schmuck für den Chor erhalten. Farbe, Thema, Platzierung und Technik waren frei wählbar.
Die schlicht gehaltene Kirche zeichnet sich durch die klare Einfachheit des Raumes und der Möblierung aus. Im Chorraum ergeben sich durch den Perlmuttanstrich der rückwärtigen Chorwand und die seitlichen vertikalen, in Pastellfarben gestalteten Fenster reizvolle und zarte Farbspiele.
Die vier Tücher wurden ergänzend zu dieser Ausgangslage entwickelt
und sind als Einzelschmuck konzipiert. Jedes Tuch hängt zu einer anderen Zeit und Gelegenheit. Format, Material und formale Grundgedanken sind bei allen Tüchern gleich, Farbigkeit, Flächengestaltung und Platzierung an der Chorwand sind unterschiedlich und orientieren sich am Thema jeden Tuches. Ziel der Tücher ist, den Ablauf des Kirchenjahrs mit seinen alltäglichen und festlichen Anlässen zu verdeutlichen. Die Tradition 
des Antependiums in den vier liturgischen Farben Rot, Weiss/Gold,
Violett und Grün war Inspiration. Diese vier Farben stehen in der christlichen Liturgie für ganz unterschiedliche  Aussagen: Rot steht
für den heiligen Geist und die Erneuerung. An Pfingsten und am Reformationstag zeigt diese Farbe den kraftvollen Bezug direkt
zu Gott auf. Weiss ist die Farbe des Lichts und der Sonne und verkörpert
die Erleuchtung, die Freude und damit alle hohen Feste im Kirchenjahr. 
Grün als Farbe der Natur und der Erneuerung begleitet die Kirchen­besucher als hoffnungsgebende Farbe durch alle alltäglichen Situationen im Kirchenjahr. Violett steht für Transzendenz und alle Übergänge,
auch für Trauer und Demut. Die Passionszeit und der Advent werden
vom violetten Tuch begleitet. Das Thema „Kreuz“ wird in den Tüchern in abstrahierter Form aufgenommen und neu interpretiert: zwei Linien, die Horizontale und die Vertikale, begegnen und kreuzen sich. Rechteckige Flächen liegen, sich teilweise überlagernd, nebeneinander. Dichte
und tran­s­parente Gewebestrukturen bewirken eine vielfältige Materialität:
die hoch transparenten, körnigen Partien aus Seidenorganza scheinen 
die seidenglänzenden, dicht gewobenen und intensiv farbigen Flächen zu tragen und bringen sie zum Schweben.

 

Weiss-goldenes Tuch
Detail grünes Tuch
Rotes Tuch auf dem Webstuhl
Weisses Tuch auf dem Webstuhl