Pfarrhaus Mon

Sanierung
Farbkonzept und Innenraumgestaltung von
Erschliessung, Küche, Wohnen, Schlafen, Sanitäranlagen
Bauherr Kirchgemeinde Mon
Architekt Holger Vogg, Basel
Beratung Oberflächen Luzia Borer, Öl & Kalk, Basel
Bezug 2011/12
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Das alte Pfarrhaus mit Kirche / Foto Mathias Heise

Das alte Pfarrhaus befindet sich im Dorfzentrum von Mon/Graubünden. Das 1643 erbaute, dreigeschossige Haus bildet mit der Dorfkirche ein denkmalgeschütztes Ensemble und wird seit den 1950er Jahren
als Ferien- und Lagerhaus von Gruppen und Familien genutzt. 
In zwei Sanierungsphasen wurden Stube und Küche im EG und 
die Sanitärräume, Erschliessungsbereiche und Schlafräume im 1. OG renoviert. Spuren des knapp 50-jährigen Lagerbetriebes wurden entfernt, Sanitär- und Küchenanlagen modernisiert, die Oberflächen von Holzwerk und verputzten Wänden erneuert. Der über hundert Jahre alte, brüchige Specksteinofen wurde durch einen neuen ersetzt. 
Ziel war, die Räume nutzerfreundlich und robust zu gestalten,
den Charakter des Hauses zu erhalten und zu betonen und den ursprüng­lichen Zustand der Räume, wo möglich, wieder herzustellen. 
In Eingangsbereich und Küche wurde der fein gekörnte weisse Kalkputz an Decke und Wänden erneuert. Im Gang und und dem Treppenhaus erhielten die glatt verputzten Wände einen neuen Sumpfkalkanstrich. 
In der Stube wurde der eierschalenfarbene Ölfarbenanstrich auf dem gesamten Holzwerk erneuert und die verputzte Wand hinter dem Specksteinofen erhielt einen beigen mineralischen Anstrich. Die Wände des Schlafraumes im 1. OG wurden ebenfalls in Ölfarbe gestrichen. 
In Stube und Schlafraum folgt die Farbgebung weitgehend der vorgefundenen Farbigkeit. Da das Haus vielfältig und
sehr heterogen genutzt wird, wurde in den Wohn- und Schlafräumen auf eine zurückhaltende, ruhige und warme Farbigkeit Wert gelegt.
Die Naturholzböden wurden original belassen. Die Sanitärräume – Gruppenbad, Duschen und Toiletten – wurden mit einem schwarz gemaserten Bodenbelag aus PVC und Sockelleisten in Lärchenholz ausgestattet. Die originalen Naturholzoberflächen der Wände wurden unbehandelt belassen. Gangseitige und Gangwände wurden mit Gipskarton verkleidet und gestrichen: im dunklen, verschatteten Gang ein tiefes Dunkelrot (Ölfarbe), in den hellen Sanitärräumen ein frisches Gelbgrün (mineralisch). Die Farbigkeit betont hier Funktion, Abfolge und Licht- und Schattensituation der Räume. Die akzentuierenden und belebenden Farben bilden einen spannungsvollen Kontrast zu den vorgefundenen Naturholzoberflächen.

Stube
Gruppenschlafraum
Detail Waschraum