Erlenflex

Neubau
Farbkonzept Fassade und Innenräume
Architektur Bart & Buchhofer Architekten AG Biel
Baubeginn Juni 2016
Bezug Oktober 2017
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Fassade vom Park aus / Foto Ruedi Walti

Auf dem Gebiet Erlenmatt Ost baute die Genossenschaft Erlenflex ein Mehrfamilienhaus für 18 Parteien. Der Mix von 1,5 bis 6,5- Zimmerwohnungen und Einzelzimmern („Schaltzimmer“) ermöglicht durchmischtes Wohnen für junge Familien, jüngere und ältere Paare und Alleinstehende. Das Haus wird unterschiedlichen Wohn- und Lebensstilen gerecht; die Bewohner schätzen und leben ein intensives Miteinander. Gemeinschaftliches Wohnen, Privatsphäre, den unterschiedlichen Lebensphasen sich anpassende Grundrisse, Funktionalität und Atmosphäre sind die erarbeiteten Anliegen der Genossenschaft.

Die hofseitig gelegenen, ebenerdigen gemeinschaftlichen Innen- und Aussenräume laden zu Begegnungen und Austausch ein. In den Wohnungen bilden Entree, Korridor, Wohn- und Essbereich einen fliessenden Raum, durch den das einfallende Licht wie ein Weg hindurch führt.

Der Gesamteindruck der Materialisierung ist naturbelassen und brut; die Raumstimmungen werden durch Materialien und deren rohe und greifbare Oberflächen, ergänzt durch feine Farbabstufungen, erzeugt. Lebensspuren dürfen sichtbar bleiben.

Die Genossenschafter erarbeiteten gemeinsam Wünsche und Ideen zum Innenausbau, die später im Farb- und Materialkonzept berücksichtigt wurden. Vor dem Einzug gab es die Möglichkeit, zwischen zwei Wohnungstypen zu wählen: „Helsinki“, ein heller, junger, skandinavisch anmutender und „Milano“, ein dunkler, eleganter und markanter Typ.
Beide Wohnungstypen liessen bei den Bädern nochmals Wahlmöglichkeit zu: „Blu“ oder „Roosa“, farblich abgestimmt auf Atmosphäre und Gesamtausdruck der Wohnungen. Allen Wohnungen gemeinsam sind Sichtbetondecken und -Wände und weisse Wandflächen, sowie fein abgestufte Details und rohe Böden aus geseifter Eiche. Die in den Wohnraum integrierten Küchen heben sich als eingebaute Körper farblich ab und wirken wie warm verschattete Wandflächen. In den Wohnungen bleibt viel Raum für eigene farbliche Möblierung und Ausgestaltung.

Die gemeinschaftlichen Räume im Erdgeschoss, Waschküche und Gemeinschaftsraum, heben sich von den Wohnungen ab: Robustheit, Gewicht, Wärme und Rauheit erinnern im Gemeinschaftsraum an eine „Quartiersbeiz“ und lassen eine Vielzahl von Aktivitäten zu. In der Waschküche belebt der türkisfarbene Fliesenboden mit tanzenden Quadraten die Atmosphäre und lädt zum Schwatz bei der Wäsche ein.

Die Fassade aus vorvergrautem Holz und natur belassenem Beton führt das Konzept der rohen Oberflächen fort und wirkt trotzdem weich, nuanciert und freundlich. Die textilen Storen intensivieren mit ihrem ockerfarbenen Farbton, der an aufgeschnittenes Holz erinnert, den Eindruck von Natürlichkeit und schaffen eine einladende Atmosphäre.

Identität, Zuhause sein und eine durchgängig warme, anregende und freundliche Atmosphäre waren Leitgedanken bei der Gestaltung des Hauses. Hochwertige Materialien, besondere Oberflächen und eine funktionale und doch atmosphärische Farbgebung, sowie fein abgestimmte und ausgewogene Farbkontraste dienen dem Wohlbefinden der Bewohner.

Treppenhaus / Foto Ruedi Walti
Arbeitsecke Milano / Foto Markus Frietsch
Farbigkeit Helsinki roosa
Farbigkeit Milano blu
Detail Waschküchenboden